|
|
|||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||
Fels in der Brandung
|
|||||||||||||||||
![]() HIER DIREKT BESTELLEN |
|
|
![]() HIER DIREKT BESTELLEN |
|
Ein früher auf Gotland bekannter wie anerkannter
Photograph wird mit eingeschlagenem Schädel in seiner verwüsteten
Dunkelkammer aufgefunden. Als Tatmotiv für diesen brutalen Mord
drängt sich der große Gewinn einer Pferdewette auf, den der
Alkoholiker tags zuvor eingestrichen hatte. Von dem Geld ist nichts
mehr aufzufinden. Während die Untersuchungen hierzu noch laufen,
verschwindet ein 14-jähriges Mädchen. Kommissar Knutas erkennt
erst spät, beinah zu spät die Verbindung zwischen den beiden
Fällen
| Buchtipp |
![]() |
Zwei links, zwei rechts hat Mari Jungstedt nun mit "Näher als du denkst" ihren zweiten auf der schwedischen Insel Gotland angesiedelten Krimi vorgestellt. Schnörkellos, d.h. hier vor allem ohne großen Dramaturgieaufwand, erinnert ihr Kommissar Anders Knutas in seiner Gemächlichkeit ein wenig an den schwäbisch Huby'schen Bienzle - immerhin: die Nebenstränge, die das bedauernswerte Vorleben des minderjährigen Mordopfers sowie die unglückliche Liebesbeziehung eines Fernsehreporters schildern, vermögen in ihrer Dringlichkeit durchaus zu überzeugen. Wie ihr Debutwerk "Den du nicht siehst" ist auch dieser Krimi nicht wirklich schlecht, das eingeführte Team um den Gotländer Kommissar ja sogar von einer gewissen originellen Gutwilligkeit, verträgt es sich doch im Gegensatz zu den meisten anderen Teams dieses Genres mit den Kollegen der übergeordneten Behörde. Und auch den besagten Fernsehreporter aus Stockholm als konstante Neben- bzw. Außensicht auf das Geschehen einzubinden, ist eine viel versprechende Idee. Dennoch bliebe für die Autorin in ihren nächsten Romanen noch eine Menge Spielraum auszuloten, um einen durchgehend von Anfang bis Ende zu fesseln.
Vielen Dank an Ulrich Karger![]() HIER DIREKT BESTELLEN |
|
Ein Pferd wird auf brutale Art getötet und enthauptet,
eine Archäologiestudentin verschwindet zunächst spurlos und
wird später grausam zugerichtet ermordet aufgefunden, dann taucht
ein auf einem Pfahl aufgespießter Pferdekopf auf, kurze Zeit darauf
sind der Politiker Gunnar Ambjörnsson und der Archäologiedozent
Staffan Mellberg ebenfalls tot. Alles deutet auf einen Ritualmörder
hin, doch lange Zeit tappen Kommissar Knutas und sein Team im Dunkeln,
bis ein kleines Detail Knutas' Aufmerksamkeit auf sich zieht und zur
Lösung des Falls beiträgt.
Mari Jungstedts dritter Roman hat alles, was ein guter
Krimi braucht: grausame Ritualmorde, lose Fäden, die verbunden
werden wollen, sympathische Figuren, die zuweilen ihr Päckchen
zu tragen haben und doch will "An einem einsamen Ort" nicht
so richtig in Schwung kommen. Zu häufig hat man den Eindruck, der
Krimi ist direkt fürs ausländische Publikum geschrieben, wenn
etwa erklärt wird, was es mit dem blauen Straßenschild mit
dem "M" auf sich hat oder wenn Naturbeschreibungen Gotlands
direkt aus einer Werbebroschüre zu stammen scheinen. Außerdem
tritt Mari Jungstedt mit ihrem Plot in große Fußstapfen.
Das Motiv für die Morde liegt - nicht ganz neu - in der schwierigen
Kindheit der Täter, doch das hat man bereits bei Henning Mankells
"Die falsche Fährte", Unni Lindells "Nachtschwester"
oder zuletzt bei Camilla Läckbergs "Der Prediger von Fjällbacka"
gelesen. Und nicht nur das. Man hat es dort vor allem sehr viel besser,
packender und psychologisch nuancierter gelesen. Mari Jungstedt vermag
diesem Motiv nichts Neues hinzuzufügen und so bleibt ein unbefriedigendes
Gefühl von Oberflächlichkeit. Sie kriecht ihren Figuren, insbesondere
den Tätern, nicht tief genug unter die Haut. Schwierige Kindheit
hin oder her, letztlich verbleiben die Morde nur oberflächlich
miteinander in Verbindung stehend und mühsam motiviert. Hier verbindet
sich auch für den Leser nichts zu einer neuen, tieferen Erkenntnis.
Hier gibt es nichts, was berührt und einen nachdenklich zurücklässt.
Es bleibt ein Gefühl von "Na und?" Dabei hat Mari Jungstedt
das Potential, gebrochene und komplexe Figuren zu schaffen, wie es beispielsweise
die Figur des Kommissar Knutas erahnen lässt. Schade aber, dass
sie sich dieses Potential nicht auch für ihre Mörder zunutze
macht. So bleibt der Eindruck eines zwar solide geschriebenen Krimis,
der aber nichts Neues zu bieten vermag und eine bekannte psychische
Disposition mehr schlecht als recht als Vehikel für eine mäßig
spannende Geschichte und als Tatmotiv nutzt.