Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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"Bleich wie der Schnee" von Levi Henriksen

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Zwei Jahre hat Daniel Kaspersen wegen Drogenschmuggels im Knast gesessen. Als er nach Hause kommt, ist nichts mehr so wie es einmal war. Sein jüngerer Bruder Jakob hat Selbstmord begangen. Einen Abschiedsbrief hat er nicht hinterlassen, was Dan, wie er auch genannt wird, sehr seltsam erscheint. Schließlich waren die beiden eng miteinander verbunden. Dan macht sich Vorwürfe, dass er nicht früher zu seinem Bruder in das kleine Dorf Skogli zurückgekehrt ist. Vielleicht hätte er ihn vor dem Freitod bewahren können. Nun aber ist Dan alleine im elterlichen Haus, mitten im verschneiten und kalten norwegischen Winter. Doch für Trauer um seinen Bruder findet er keine Zeit, denn schon kurz nach dessen Beerdigung steht erneut die Polizei vor Dans Tür: Er soll einen alten Mann niedergeschlagen und ihn ausgeraubt haben. Das Opfer ringt nach dem Überfall mit dem Leben.


Buchtipp
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Dan wird zwar nicht verhaftet, doch der alte Kommissar Rasmussen hat ihn im Visier. Als Außenseiter gebrandmarkt hatte es Dan nie leicht in dem kleinen Kaff. Der Tod des Bruders ist ein weiterer Schicksalsschlag, der ihn dazu bringt, das Haus seiner Eltern, die schon vor Jahren bei einem Unfall ums Leben kamen, zu verkaufen. Er will weg aus Skogli. Bevor es jedoch soweit ist, erinnert sich Dan an seine Kindheit mit seinem Bruder und seinen tief religiösen Eltern. Mitten in seiner Trauer tritt plötzlich die junge Mona in sein Leben. Langsam entwickelt sich zwischen den beiden eine Liebesbeziehung, doch einige Dorfbewohner scheinen Dan sein neues Glück nicht zu gönnen. Auf einem Dorffest kurz vor Weihnachten wird er von einer Gruppe junger Männer angegriffen.

Klarheit statt Kitsch

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Vor allem Kristian Thrane, der hinter dem Angriff steckt, hat es auf Dan abgesehen. Beide waren vor zwei Jahren in den Drogenschmuggel verwickelt, allerdings kam Kristian damals vor Gericht glimpflicher davon. Je tiefer Dan in der Vergangenheit gräbt, je mehr er nach den Gründen für Jakobs Freitod sucht, desto näher scheint ihm auch Kristian zu kommen, der offenbar nur eines will: Rache.

Levi Henriksens Debütroman „Bleich wie der Schnee” ist kein Kriminalroman im klassischen Sinn. Dennoch ist er ein sehr spannend zu lesender Roman, was vor allem an den gelungenen Seelenporträts der Figuren liegt. Henriksen zeigt sich als ein hervorragender Erzähler und Kenner der menschlichen Psyche. Fein schattiert, frei von jeglichem Kitsch, bringt er das Innenleben seiner Charaktere zu Papier und verleiht seinen Figuren Tiefe und Lebendigkeit. Sein leiser, präziser Erzählstil erschafft dabei ein anschauliches Bild vom einfachen Leben in der norwegischen Einöde. Scharfsichtig enthüllt er nach und nach die Beziehungen der Dorfbewohner untereinander, leuchtet aber auch ihr Verhältnis zur Natur und ihren Gegebenheiten aus, ohne romantische Verklärung. Dabei versteht es Henriksen klare Kontraste zu setzten und mit leichter Hand immer wieder einen Wechsel von Melancholie zur Heiterkeit, von der Trauer zum Leben zu erschaffen, der dem Buch eine eigne Note verleiht. Ein wunderschöner, tiefgründiger Roman, wie ein langer, nachdenklicher und erfrischender Spaziergang durch eine verschneite Landschaft, der den Kopf frei macht und den Blick schärft für das Wesentliche. Wer also dem Zuckerguß und dem Weihnachtsflitter für ein paar Stunden entfliehen wollen, sollte zu diesem lesenswerten Buch greifen.

Vielen Dank an Ludger Menke, diese und viele weitere Fundstücke eines Krimilesers finden Sie in seinem Krimiblog.
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