Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
 
Rebecka Edgren Aldén - Die achte Todsünde
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Nina und das Meer
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Taschenbuch
319 Seiten
Rowohlt TB-Verlag
Erscheinungsdatum: 2002
ISBN: 3499230577
Orginaltitel:
"Nina och sundet"
Überetzung:
Regine Elsässer
Kurzbeschreibung

In Malmö wird die Leiche des Finanzberaters Ulander gefunden. Bald darauf wird der zwielichtige Geschäftsmann Palmström umgebracht. Und dann teilt dem Kriminalreporter Lindgren auf seinem Anrufbeantworter eine ihm unbekannte Frauenstimme mit: "Vier minus zwei ist zwei." Lindgren steht vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe: Wie kann er zwei weitere Morde verhindern, da er doch keine Ahnung hat, wer die Opfer sind?

Stimmen:
"Nina und das Meer" wurde für den besten Kriminalroman des Jahres nominiert.

"Fredrik Ekelund ist mit Abstand der interessanteste schwedische Krimi-Autor." (Maj Sjöwall)

Weitere Informationen (Ext. Link)

Leseprobe

Ein Breugheltag, dachte Peo, als er den Vorhang zur Seite zog und über den Park schaute. Es war Ende März, die Sonne schien von einem blauen Himmel, der aussah, als wollte er die ganze Welt umarmen. Vom Balkon zum Mariedalsvägen sah er einen verheißungsvollen Tag vor sich. Es war Freitag. Er hatte die ganze Woche gut gearbeitet und sich als "Belohnung" einen Tag in Kopenhagen versprochen. Die wöchentliche Kriminalchronik war per Fax an die Zeitung gegangen. Er hatte kurz mit seinem Redakteur telefoniert - und dabei das Gefühl gehabt, im Plus zu sein. Eine Serie von Artikeln über Jugendkriminalität hatte großes Interesse bei den Lesern geweckt, viele hatten sich bei der Zeitung gemeldet. Beinahe hätte er sich erdreistet, ein höheres Zeilenhonorar zu verlangen, konnte sich jedoch in letzter Sekunde bremsen. Geduld, Peo, lass dir Zeit. Es geht dir doch auch so ganz gut, dachte er beim Rasieren.
Das obligatorische Gespräch mit seiner Mutter im Limhamnsvägen verlief wie immer: Pass auf dich auf, alles Gute, sei vorsichtig in Kopenhagen, du kommst doch heute Abend wieder nach Hause. Ja, Mutter, natürlich, ich ruf dich morgen an. Am Sonntag zum Essen, wie immer. Bevor er die Wohnung verließ, blieb er vor dem Spiegel stehen. Er hielt das Bild fest und betrachtete sich.

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Leseprobe

Von gutem Aussehen kann bei mir wirklich nicht die Rede sein, eben stinknormal!, dachte er. Aber ich habe ein reiches Innenleben, ja… wer sagte neulich: Du hast ein Gesicht wie ein Flusspferd? Hjalle? Bosse A.? Auch egal, ja, es stimmt, ich sehe es selbst, das etwas Aufgeschwemmte, Traurige, die Backen, die so deutlich der Schwerkraft nachgeben, oder sehe ich eher aus wie ein Mumintroll? Und der Trenchcoat? Seit wann trage ich den? Seit acht Jahren? Ich bilde mir nichts ein - nur dass ich mehr weiß über die Kriminalität in Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens, als sonst jemand und dass niemand sich so gut in der Popmusik der sechziger Jahre in ebendieser Stadt auskennt wie ich, darauf bin ich stolz. Mein Leben sonst, na ja, ich weiß, dass ich nicht mehr jung bin, und ich werde nie versuchen, auszusehen wie ein Popstar, ich werde mich nicht so weit erniedrigen, die grauen Haare weg zu färben, ständig bei der "Kulturfirma" herumzuhängen oder gar in ein Fitnesscenter zu gehen. Niemals! Lass das Leben seinen Lauf nehmen, dachte er, verließ den Spiegel, trat ins Treppenhaus und schloss die Tür seines Junggesellenbunkers.
Der Vogelteich im Park war noch zugefroren, und obwohl eingeleitetes Warmwasser eine Rinne für die Vögel offen hielt, wagten sich eine ganze Menge Leute aufs Eis. Im vergangenen Winter hatte Väterchen Frost die Stadt über eine längere Zeit in seiner Gewalt gehabt, und die Leute holten ihre Schlittschuhe und Eishockeyschläger aus den Kellern und Schränken. Peo genoss die Farbenpracht und die Schönheit des Eises. Bei ihm beschränkte sich Wintersport auf Spaziergänge mit der Mutter oder, wie vor ein paar Wochen, auf eine lange Wanderung auf dem Eis, von Klagshamn bis hinaus nach Höllviken. Jetzt
spürte man, dass der Winter vorbei war, es war warm, und er sog den unbestimmbaren Geruch ein, dieses Versprechen in der Luft, von dem man sofort bessere Laune bekam, ganz gleich, wie es einem ging.
Der Tag der "Großen Belohnung" war einmal im Monat. Das Ziel war immer Kopenhagen, und dass sein Gang heute noch federnder als sonst war, dafür war sein Kontostand bei der Sparbank verantwortlich. So viel Geld wie jetzt hatte er noch nie gehabt. Er genoss es, seine Brieftasche zu öffnen, er zog unnötigerweise Geld am Automaten, nur um den Saldo zu sehen: 150000 Kronen. Das war neu für ihn. Er hatte endlich das Stadium des "Finanzwesens der Jugend" hinter sich gelassen. Das gediegene journalistische Handwerk brachte endlich, nach Jahren des harten Ackerns, etwas ein. Seine Kenntnisse über Rauschgiftdelikte, Motorradgangs und Jugendkriminalität waren hoch geschätzt.


Buchtipp
Camilla Läckberg - Die Eishexe: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi 10)

Er hatte sogar eine Anfrage aus Lund von der Universität bekommen, sie hatten gefragt, ob er nicht an einem "Forschungsauftrag" interessiert sei. "Das ist nicht mein Ding", hatte er geantwortet. Er liebte seinen Alltag, die plötzlichen Einsätze zu einem Tatort, das Schreiben unter Zeitdruck, die täglichen Runden zum Polizeipräsidium und zum Gericht, die Freiheit unter Gottes Himmel und den Druck der Finanzen, wie er sich ausdrückte. Er hatte seine Nische gefunden, und manchmal glänzte er vor Freunden, meistens jedoch vor sich selbst mit seinen genauen Kenntnissen und seinem phantastischen Gedächtnis. Wie jetzt, als er aus dem Kungs-Park hinaustrat. Er sah die Häuserfassaden an der Slottsgatan und erinnerte sich dank seines eidetischen, mathematischen Gedächtnisses an mehrere Ereignisse, die sich in dieser Straße abgespielt hatten: Nr. 16 - Wirtschaftsstraftat; Nr. 10 - Wirtschaftsstraftat mit Verbindung nach Osteuropa, eventuell nach Russland, Öl; Repslagaregatan - unbeteiligter Mann, erschossen von einem Polizisten, es war im heißen Sommer 1985, die Ermittlungen wurden schnell eingestellt; der Selbstmord der drei Jugendlichen im Sommer 93, sieh doch nicht immer die dunklen Seiten, Peo, wer sagt das immer? Mutter?, dachte er und ging weiter Richtung Hospitalsgatan.
Im Laden von LP-Möller wühlte er in den alten Schallplatten. Der Besitzer, ein älterer Mann, der ein bisschen an eine Eule erinnerte, wie er da in seine Zeitung versunken hinter der Theke saß, schien keine Notiz von Peo zu nehmen, der zu seinem eigenen Erstaunen in einer EmmylouHarris-Phase war. Er hatte viele Jahre die Countrymusic gemieden wie die Pest, aber nachdem er Sweet Dreams gesehen hatte, einen Film über Patsy Cline, hatte sich etwas in ihm verschoben, eine weitere Mauer war eingestürzt, noch ein Vorurteil verblasst, er hatte sogar Dolly Parton gekauft, und auch wenn diese Platten ganz unten ins Regal, in den Flur gestellt wurden, so hätten doch schon aufgrund der Tatsache, dass er sie gekauft hatte, einige seiner alten Freunde die Augenbrauen gehoben.
"Friday on my mind" mit den Easybeats war heute der einzige Fund. Er steckte ihn ein und ging weiter die Tege1gårdsgatan hinauf, grüßte den Inhaber von Pelles Café, beschleunigte seine Schritte und schaute auf die Uhr. Er wollte das 11-Uhr-Schiff erreichen und hatte es allmählich eilig. Auf dem Marktplatz konnte er es nicht lassen, noch einen Hunderter zu ziehen, nur um den Saldo zu sehen, und dabei dachte er: Es ist unglaublich, wenn ich will, kann ich nach Kastrup fahren und von da nach Thailand oder auf die Seychellen fliegen, wenn ich will, ich bin ganz frei, kein Auto, keine Frau, keine Kinder, keine größeren Schulden, keine festen Ausgaben, irgendwie lebe ich ein perfektes Leben, das könnte man so sagen…

Danke an den Rowohlt Taschenbuch Verlag für die Veröffentlichungserlaubnis.
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